14. Januar 2013

Entstellt ein.

Er trägt sie schon lange, beinahe sein ganzes Leben. Ein Leben, das nicht sein eigenes ist. Doch er verkörpert seine Rolle gut, selbst wenn er den Film, den er spielt, nicht sonderlich mag. Immer wieder hört er die Stimme seiner Mutter, die ihn ermahnt: «Zeig nie dein wahres Gesicht. Es würde dich verletzlich machen und du würdest nur daran zerbrechen.» Er hat sich daran gehalten, bis zum heutigen Tag. Sie hatte recht, er wurde selten verletzt. Zumindest nicht von anderen. Nur die Einsamkeit und die Leere hinterliessen tiefe Wunden. Den Moment, um die Maske für immer abzulegen hat er verstreichen lassen. Sein Gesicht ist unlängst entstellt. Er erkennt sich nicht mehr, alles ist ihm fremd. Er ist nicht mehr. Nichts ist mehr. Nur noch die Scherben erinnern an seine Existenz. Sie lassen ihn verbluten.

2 Kommentare:

-E- hat gesagt…

"Entstellt sein", nicht wahr?

Missscheinsein hat gesagt…

Doch, ich denke für viele könnte es so oder so ähnlich zutreffend sein.