12. Oktober 2012

Traummännisch sein.

Eine von fünf Frauen beneidet das andere Geschlecht um den Vorzug nicht ungewollt schwanger werden zu können, so das «Süddeutsche Zeitung Magazin», welches die Daten von drei Dating-Websiten ausgewertet hat.
Ungewollt schwanger werden ist nicht in jedem Fall wünschenswert. Ist so. Ungewollt Vater zu werden aber wohl auch nicht. Wieso also neidisch sind. Sollen denn die potenziellen Erzeuger ebenso auf uns neidisch sein? Schliesslich können wir bis dato ebenfalls nicht ungewollt Vater werden.
Schampar viele dieser Angaben haben mich bitz stutzig gemacht und meine Liebesansichten dermassen auf den Kopf gestellt.
Meine Abneigung gegen Kosenamen ist eine sehr persönliche Sache. Wer seinem Goldschatz lieber «Maus», «Bärchen» oder «Engel» sagen möchte, nur zu. Nur verstehe ich dann nicht, wieso knapp 27% das Interesse an ihrem «Engel» verlieren würden, würde er an ebensolche oder Horoskope glauben. Ich möchte auch nicht wissen, wie oft die Engelsanbeterin ihren Michael, Raphael oder Gabriel bei einem starken Einfluss der Venus nicht im gewohnten Baumwollunterhöschen, sondern in einem seidenzarten Negligé erwartet hat. 1 + 1 gibt eben nicht immer 2. Und schon gar nicht, wenn es um den angeblichen Traummann geht. 
Berufswünsche, ein weiteres Thema der Befragung. Architekten, Ärzte und Unternehmer teilen sich die Spitzenränge. Wer sonst soll auch das Negligé bezahlen. Sicher nicht der Möbelpacker, der mit 5,9% der absolute Albtraummann der Frauen verkörpert. So ist es auch ganz und gar einleuchtend, dass 57% von ihrem Traummann erwarten, dass er im Haushalt mit anpackt. Und da soll einer die Frauen verstehen.
Ich verstehe die Männer. All die Männer, die auf ihr Traummanndasein pfeifen. Und einfach sind. Real eben. Denn was bitteschön soll ich mit einem braunhaarigen Unternehmer, der nicht an Horoskope glaubt, dem ich Schatzi sagen darf, zu dessen Hobbies Kochen gehört, der beim Date die Rechnungen bezahlt und der auch bestimmt keine schlechten Manieren hat. Vielleicht gemeinsam träumen. Vielleicht von der Realität.

2 Kommentare:

typ hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
typ hat gesagt…

Was ist so schlimm an Möbelpackern?
Wenn eine Freundin oder man selbst umziehen muss, braucht man nicht ne Handvoll halbwegs motivierte Schmalhänse rekrutieren, man fragt einfach Schatzi, "Duuu, kannst du vielleicht fragen, ob ein paar deiner Kollegen am Wochenende Zeit haben?"*
Ich frag mich auch, wie die Altersverteilung der Damen bei der Statistik aussieht. Für mich hat's den Anschein, als würde hier der Anteil von Ü30-, vielleicht auch Ü40-Damen überwiegen, wenn ich bedenk, dass Gärtner und SIcherheitsdienst-Mitarbeiter auch so schlecht abschneiden, scheint es, wie du sagst, arg gehaltsfixiert abzulaufen.

* = Then again => wer in seine Erwartungshaltung einen Mann mit ordentlich Kohle miteinbezieht, wird vermutlich nicht grad selbst Hand anlegen beim Umzug, oder?

Abgesehen davon frag ich mich, ob das ne gekürzte Fassung ist, oder was es mit der Stichprobe an Berufen auf sich hat.


Für Spitznamen, insbesondere Verniedlichungen, hab ich btw auch nix übrig. Hängt aber vielleicht damit zusammen, dass ich im Moment auch keine Lust auf ne Beziehung hab (/~> Hormonsache).