18. Oktober 2012

Berühmt sein.


Ich fühle mich leicht gedemütigt. Zumindest alles andere als gebauchpinselt.
Es war eine simple Anfrage, ob er denn mein Freund sein möchte. So rein virtuell.
Es gab da eine Zeit vor heute. Ich war in den Journalisten S. verschätzelt. Wir haben auch die Wohnung und das Bett für eine rechte Weile geteilt. Und manchmal hatten wir auch Gäste. Und einer davon war mindestens drei Mal der Herr H. Er, der damals ebenfalls mit dem Buchstabenaneinanderreihen Geld verdiente. Aufgetischt wurden auch nicht nur Salzstängeli und Dosenbier. Ich habe mich richtig ins Zeug gelegt für die Bruschettas. Und all die anderen feinen Sachen.
Heute sieht man ihn im Fernsehen, wenn er von einem fernen Land und dessen Tagesaktualitäten zu berichten weiss.
Er hat es wirklich zu was gebracht, der Herr H. Und es mag ja sein, dass Kaviar-brötchen mehr zu seinem Stil und Gehalt passen. Aber wegen ein bitz Ruhm vergisst man doch nicht gleich meine Bruschettas. «Kennen wir uns...», war alles, was der sonst gar nicht Wortkarge als Antwort parat hatte.
Ich bin empört. Und ziehe meine Anfrage zurück. Einfach so. Und mache die Schublade wieder zu. 

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