7. November 2012

Wärmend sein.

Es gab eine Zeit. Eine Zeit vor der Zeit.
In dieser Zeit, da wurden hingebungsvoll kalte Füsse gewärmt. Stundenlang Geschichten erzählt. Aufopferungsvoll zermantschte Bananen und Zwieback an das Krankenbett getragen. Liebevoll das fiebernde Händchen gehalten. Geduldig gesungen, bis die Äuglein endlich schwer wurden. Mit Umarmungen und Zeichen der Liebe nicht gespart.
Es gab eine Zeit.
Und plötzlich ist sie vorbei. Und ehe man sich versieht, geraten all die wichtigschönen Dinge in Vergessenheit. Nur die unendliche Wärme bleibt. Wenn man auf sie acht gibt. Sie nicht durch die Kälte der Tage erfrieren lässt.
Die Wärme. Sie umhüllt die Kinder. Die Kälte. Sie weht überall. Trotz Klimawandel.

6 Kommentare:

Niko_SB hat gesagt…

Diese Zeit ist nicht vorbei, sie kommt nur seltener und ist damit wertvoller.

Missscheinsein hat gesagt…

Nun ja. Ein Teil davon kommt seltener, ist wertvoller. Bestimmt. Aber ein Teil dieser Zeit bleibt aus. Für immer.

Niko_SB hat gesagt…

Entschwindende Wärme ist schade, einziehende Kälte ist traurig

Missscheinsein hat gesagt…

Wenn aber aus Angst vor Kälte Türen und Fenster geschlossen werden, kann auch die Wärme nicht eindringen.
Ich lass mal offen. Und lass Wärmendes einziehen und Kühlendes ausziehen. Aber trotzdem zieht es halt manchmal durchs Haus.

Niko_SB hat gesagt…

Ich reiche mal eben eine Decke rüber und zünde den Kamin an. Vielleicht hilfts ja etwas

Missscheinsein hat gesagt…

Und wie das hilft. Und der Rotwein hat durch die Kälte genau die richtige Temperatur.